v.l.n.r. Muthee, Kizae, Njoro mit Frau Valerie |
Nach Njoro wohnt jetzt auch Kizae ganzjährig auf der Shamba. Damit konnte einem weiteren Mitglied der Zingaro-Gruppe eine echte Alternative zum Leben im Mathare-Slum ermöglicht werden. Das ist jedoch nicht die einzige Veränderung in Bezug auf neue Bewohner auf der Shamba. Insgesamt bewohnen nun vier Schafe, zehn Hühner, drei Hähne, ein Esel und ein Kaninchen die Farm. Zwei Kühe werden noch dazukommen.
Die Tiere sind vor allem da für die Grundversorgung mit
Lebensmitteln wie Milch und Eiern, oder helfen bei der Bewirtschaftung der
Flächen und sichern ein kleines Einkommen. Ermöglicht wurde uns dies durch eine
Spende der Modellbaufreunde Südbaden, wofür wir uns an dieser Stelle recht
herzlich bedanken möchten. Unserer Besonderer Dank gilt Karl Gremmelspacher
durch dessen langjährigen Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit und
steten Engagement für Afrika dieses erst möglich wurde.
Besonders erfreulich ist, dass die Zingaro-Farm und ihre
Bewohner schon nach relativ kurzer Zeit im Dorfleben gut integriert sind. Das
Sammeln von Regenwasser machte die Shamba von Beginn an zu einem gern besuchten
Ort, weil die Nachbarn dadurch nicht immer hinunter zum Fluss gehen müssen, um
Wasser für die Tiere oder zum Kochen zu holen, und die Solaranlage ermöglicht
es den Nachbarn, ihre Handys aufzuladen.
Wassertank |
Dies hat die Integration sicherlich
erleichtert. Wir wünschen uns, dass auch in Zukunft die Lebenssituation nicht
nur von Zingaro, sondern der gesamten Dorfgemeinschaft weiter verbessert werden
kann, beispielsweise durch den Aufbau einer Biogasanlage, was eine Alternative
zur vorherrschenden Brennholznutzung zeigen könnte.
Zu diesem Thema einige Worte zu den Baumpflanzungen auf der
Shamba. Das Ansiedeln von heimischen Baumarten auf den Berghängen und
Pflanzungen auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen ist wesentlicher
Bestandteil einer nachhaltigen Bewirtschaftung in der Region und Zingaro
erfüllt hierbei eine Vorbildfunktion. Die Pflanzungen von ausgewählten
Baumarten auf der Shamba dienen vor allem zum Schutz vor Bodenerosion durch
Starkregen oder durch sehr hohe Windgeschwindigkeiten auf der Bergkuppe. Die
Pflanzungen in der Nähe des alten Hauses
gedeihen prächtig und das Wachstum von bis zu einem Meter pro Jahr ist sehr
erfreulich.
Baumpflanzung April 2014 |
Baumpflanzung August 2012 |
Mit der Ausweitung der Anbaufläche und mehrmaligen Ernten im
Jahr wird der Kauf eines eigenen Fahrzeuges immer dringender. Besonders um die
Abhängigkeit von Mittelsmännern zu verringern, Transportkosten zu senken und
eine Direktvermarktung der Produkte in die Städte zu ermöglichen. Leider stehen
derzeit die Mittel hierfür nicht zur Verfügung.
Was gibt es Neues aus Nairobi von der Gruppe zu berichten?
Voriges Jahr hat Zingaro bei einem Ausschreibungs-Wettbewerb
gewonnen und das Geld wurde zum Kauf einer Drechselbank und einer Bandsäge
verwendet. Derzeit arbeitet hauptsächlich Papa Shiko mit diesen Maschinen beim Trommelbau.
Papa Shiko an der Drechselbank |
Kushung Peng wird sein College voraussichtlich in zwei
Semestern abschließen und dann als hochqualifizierter Mediendesigner sehr bald
einen Job finden. Nachdem er letztes Jahr mit einer schweren Erkrankung zu
kämpfen hatte und ich ihn noch im Hospital besucht habe, hat
er sich von seinem Krankenhausaufenthalt vollständig erholt und macht neben
seinem Studium regelmäßig Sport. Übergangsweise hat er bei Zingaro gewohnt,
weil er kein Geld für die Miete hatte. Dank weiterer Unterstützung von Kipepeo
ist es ihm jetzt möglich, ein Apartment mit eigenem Badezimmer in Mathare zu
bewohnen. Für die Abschlußfinanzierung des Collages wird noch Unterstützung gesucht. Genaue Information findet Ihr hier.
Insgesamt
kann ich sagen, dass ich zufrieden zurück nach Deutschland komme. Ich habe
gesehen, dass das Projekt Fortschritte gemacht hat und das neue Haus bietet
weiteren Zingaro-Mitgliedern Platz auf der Shamba an. Durch die Tiere haben die
Bewohner eine größere Verantwortung, der sie
mit großem Engagement nachkommen, und neue Aufgaben lernen sie schnell, wie die
Arbeiten mit dem Esel zeigen.
Ebenso
wurde Mwangi durch ein festes Monatsbudget für die Shamba die Aufgabe
zugetragen, Ausgaben und Einkommen eigenständiger zu verwalten, was auf dem Weg
zu einer vollständigen Eigenverantwortlichkeit des Shamba-Projektes eine
wesentliche Voraussetzung ist. Damit
das Projekt sich selbst trägt, ist aber noch viel zu tun, und Unterstützer sind
jederzeit willkommen. Vor allem die Photovoltaikanlage des neuen Hauses muss
noch finanziert werden. Ebenso werden für die
Kostenübernahme von Schulgebühren noch Spenden gesammelt. Wenn ihr Euch hierbei
engagieren möchtet, dann findet ihr die Bankverbindung auf der Homepage von
Kipepeo. Bitte tragt auch den Verwendungszweck "Shamba Zingaro" ein.
Wenn ihr Fragen, Ideen oder Anregungen zu dem Projekt habt,
dann könnt Ihr uns jederzeit gern eine Mail zukommen lassen: info@kipepeo-kenia.de
Asante Sana (Vielen Dank) und bis bald,
Christoph Schramm
Kizae beim Holzkohle machen |
Mothee in Arbeitsmontur |
Kunsthandwerk auch auf der Shamba |