Viele Schülerinnen
und junge Frauen im Mathare-Slum leiden während ihrer monatlichen Menstruation
gleich doppelt: Zum einen können sie sich
keine Tampons oder Damenbinden leisten und behelfen sich provisorisch, zum
anderen gehen sie auf Grund der fehlenden Hygieneartikel an diesen Tagen nicht
in die Schule und verpassen so den Unterricht.
Eine Projektidee
des ;One World Network‘ in diesem Frühjahr war die Verteilung von
wiederverwendbaren Damenbinden für Schülerinnen in Mathare. Die
wiederverwendbaren Damenbinden werden von einem sozialen Projekt in Mathare
(MCF Panairobi) zu einem erschwinglichen Preis hergestellt und können ein Jahr
lang verwendet werden.
Das Projekt fand bei
der PBF guten Anklang und es wurde der Kauf von 30 Damenbinden finanziert. George
Orimba machte sich auf die Suche nach besonders bedürftigen Schülerinnen im
Mathare-Slum und wählte die St.
Maurus-Special School, eine Schule für Kinder und Jugendliche mit geistiger
Behinderung sowie eine Regelschule aus. In Kooperation mit den Lehrerinnen und
MCF, das die Binden herstellt, wurde eine Einheit vorbereitet, in der die
Schülerinnen mit der Handhabung der Binden näher gebracht wurden.
St. Maurus
Special School
Die
Schule wurde 1990 von dem deutschen Priester Pfarrer Klaus gegründet und
befindet sich unter der Schirmherrschaft von Benediktinerbrüdern.
George Orimba in der St. Maurus-Schule
Die drei
Sonderschullehrerinnen Damaris Sombe, Consolata Oyuga und Hannah Gichure
unterrichten, versorgen und betreuen etwa 50 Schülerinnen und Schüler mit
geistiger und körperlicher Behinderung im Alter von 5 bis 20 Jahren.
Unterstützt werden die drei Frauen von zwei ehemaligen Schülern, Daniel Wanjala
(22) und Paul Mwangi (22), die für die Kinder Porridge und Mittagessen
zubereiten. Die St. Maurus-Schule ist eine Ganztagesschule. Die meisten der
Schülerinnen und Schüler leben bei ihren Eltern oder Verwandten in Mathare oder
umliegenden Bezirken und werden jeden Morgen zur Schule gebracht. Die
Lehrerinnen unterstützen die Angehörigen und leisten gute Elternarbeit: jeden
Mittwoch können sich Eltern über ihre Erfahrungen und Probleme mit ihrem Kind
mit Behinderung austauschen. Es gibt jedes Jahr einen Workshop, bei dem alle
Angehörigen sich treffen, mit Vorträgen und Diskussionen zu unterschiedlichen
Themen, die für ein Leben mit Behinderung wichtig sind. Außerdem haben die
Eltern die Möglichkeit Mikrokredite aufzunehmen, um so kleine Verkaufsstände zu
eröffnen und ein Einkommen zu erwirtschaften.
Unterstützung
für Projekte und Aktivitäten erhalten die Lehrerinnen vom Kipepeo-Fördervein
Kenia e.V. in Zusammenarbeit mit dem Missio-Chor Würzburg. Für gehörlose,
hörgeschädigte Kinder oder blinde Kinder sowie Kinder mit
Schwerstmehrfachbehinderung wurde ein Patenschaftsprogramm aufgebaut. In
Absprache mit den Eltern und Lehrerinnen der St. Maurus-Schule werden spezielle
Heimsonderschulen in Kenia ausgesucht, wo diese Kinder mit ihren Bedürfnissen
entsprechend betreut und versorgt werden. Außerdem erhalten die Schüler
Unterstützung bei der medizinischen Versorgung, in Notfällen oder bei der
Anschaffung von Hilfsmitteln.
Am 13. Mai 2016 kam
George Orimba in die St. Maurus-Schule, wo 15 Schülerinnen eine wiederverwendbare
Damenbinde bekamen. Die Mädchen waren begeistert und sehr dankbar für dieses
nützliche Geschenk.
Page Vision
Care
Das
zweite Projekt, Page Vision Care, wurde im Jahr 2010 von einem Freiwilligen in
Mathare 4a gegründet, der für einen Bezirksrat im Mathare-Slum gearbeitet hat.
Er baute drei Klassenräume und ein kleines Büro. Angefangen wurde mit zwei
Lehrkräften, die die Kinder unterrichteten. Als der Gründer starb, übernahm
einer der Lehrer die Schule. Heute hat die Schule sechs Lehrkräfte und 254
Schüler. Auch hier wurden 15 besonders bedürftige Mädchen ausgewählt, die eine
Einführung in die Verwendung von wiederverwendbaren Damenbinden und
anschließend eine geschenkt bekamen.
George Orimba und die Schülerinnen von Page Vision Care