23.06.2016

Projekt des "One World Network": Wiederverwendbare Damenbinden Mai 2016, von George Orimba




Viele Schülerinnen und junge Frauen im Mathare-Slum leiden während ihrer monatlichen Menstruation gleich doppelt:  Zum einen können sie sich keine Tampons oder Damenbinden leisten und behelfen sich provisorisch, zum anderen gehen sie auf Grund der fehlenden Hygieneartikel an diesen Tagen nicht in die Schule und verpassen so den Unterricht.
Eine Projektidee des ;One World Network‘ in diesem Frühjahr war die Verteilung von wiederverwendbaren Damenbinden für Schülerinnen in Mathare. Die wiederverwendbaren Damenbinden werden von einem sozialen Projekt in Mathare (MCF Panairobi) zu einem erschwinglichen Preis hergestellt und können ein Jahr lang verwendet werden.
Das Projekt fand bei der PBF guten Anklang und es wurde der Kauf von 30 Damenbinden finanziert. George Orimba machte sich auf die Suche nach besonders bedürftigen Schülerinnen im Mathare-Slum und wählte die St. Maurus-Special School, eine Schule für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung sowie eine Regelschule aus. In Kooperation mit den Lehrerinnen und MCF, das die Binden herstellt, wurde eine Einheit vorbereitet, in der die Schülerinnen mit der Handhabung der Binden näher gebracht wurden.

St. Maurus Special School
Die Schule wurde 1990 von dem deutschen Priester Pfarrer Klaus gegründet und befindet sich unter der Schirmherrschaft von Benediktinerbrüdern. 

George Orimba in der St. Maurus-Schule
Die drei Sonderschullehrerinnen Damaris Sombe, Consolata Oyuga und Hannah Gichure unterrichten, versorgen und betreuen etwa 50 Schülerinnen und Schüler mit geistiger und körperlicher Behinderung im Alter von 5 bis 20 Jahren. Unterstützt werden die drei Frauen von zwei ehemaligen Schülern, Daniel Wanjala (22) und Paul Mwangi (22), die für die Kinder Porridge und Mittagessen zubereiten. Die St. Maurus-Schule ist eine Ganztagesschule. Die meisten der Schülerinnen und Schüler leben bei ihren Eltern oder Verwandten in Mathare oder umliegenden Bezirken und werden jeden Morgen zur Schule gebracht. Die Lehrerinnen unterstützen die Angehörigen und leisten gute Elternarbeit: jeden Mittwoch können sich Eltern über ihre Erfahrungen und Probleme mit ihrem Kind mit Behinderung austauschen. Es gibt jedes Jahr einen Workshop, bei dem alle Angehörigen sich treffen, mit Vorträgen und Diskussionen zu unterschiedlichen Themen, die für ein Leben mit Behinderung wichtig sind. Außerdem haben die Eltern die Möglichkeit Mikrokredite aufzunehmen, um so kleine Verkaufsstände zu eröffnen und ein Einkommen zu erwirtschaften.


Unterstützung für Projekte und Aktivitäten erhalten die Lehrerinnen vom Kipepeo-Fördervein Kenia e.V. in Zusammenarbeit mit dem Missio-Chor Würzburg. Für gehörlose, hörgeschädigte Kinder oder blinde Kinder sowie Kinder mit Schwerstmehrfachbehinderung wurde ein Patenschaftsprogramm aufgebaut. In Absprache mit den Eltern und Lehrerinnen der St. Maurus-Schule werden spezielle Heimsonderschulen in Kenia ausgesucht, wo diese Kinder mit ihren Bedürfnissen entsprechend betreut und versorgt werden. Außerdem erhalten die Schüler Unterstützung bei der medizinischen Versorgung, in Notfällen oder bei der Anschaffung von Hilfsmitteln.
Am 13. Mai 2016 kam George Orimba in die St. Maurus-Schule, wo 15 Schülerinnen eine wiederverwendbare Damenbinde bekamen. Die Mädchen waren begeistert und sehr dankbar für dieses nützliche Geschenk.  


Page Vision Care
Das zweite Projekt, Page Vision Care, wurde im Jahr 2010 von einem Freiwilligen in Mathare 4a gegründet, der für einen Bezirksrat im Mathare-Slum gearbeitet hat. Er baute drei Klassenräume und ein kleines Büro. Angefangen wurde mit zwei Lehrkräften, die die Kinder unterrichteten. Als der Gründer starb, übernahm einer der Lehrer die Schule. Heute hat die Schule sechs Lehrkräfte und 254 Schüler. Auch hier wurden 15 besonders bedürftige Mädchen ausgewählt, die eine Einführung in die Verwendung von wiederverwendbaren Damenbinden und anschließend eine geschenkt bekamen.



George Orimba und die Schülerinnen von Page Vision Care